Pressetext
Villa Renata: Ein Haus wird zur Bildfläche
Ein Haus im Basler Quartier „Am Ring“, erbaut Ende des 19. Jahrhunderts. Die Dielen knarren, in Eichenholz gerahmte Fenster öffnen sich zum verwunschenen Garten hin, geschützter Baumbestand, Efeu entlang altem Stadtgemäuer. Im Eingang führen die schwarzweissen Terrazzofliesen zum Treppenaufgang, dessen schlanke Geländerpfosten kleine Pferdeköpfe aus Messing zieren. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein in der alten Villa, und noch sind die geräumigen Zimmer, kleinen Veranden und das altertümliche blassgelb gekachelte Bad unberührt von Renovationskonzepten angetaner Fachleute. Dem Gemäuer ein wenig zum Verweilen im Ursprünglichen zu verhelfen war das Anliegen der Besitzerin des alten Hauses. Sie hat die Zürcher Künstlerin Brigitta Dieffenbacher um ein Konzept für eine Ausstellung angefragt. Dieffenbacher, die mit dem Verein „Die Filiale“ die Herausforderung der künstlerischen Bespielung von kurzfristig leerstehenden Liegenschaften kennt, war beeindruckt von der gleichsam unberührt wirkenden Atmosphäre des Hauses. Sie beschloss, die leeren Wände und Decken als Bildfläche zu nehmen. Einzig mit verschiedenfarbiger Klebfolie bespielt sie die sieben Zimmer. Vorhandene Tapeten, Anstriche und Farben sind ihr Inspiration und werden Teil des Gesamtbildes. Im Dialog mit ihnen entsteht eine neue Bildwelt. So bieten ihr kleine quadratische Steckdosen oder eine Parkettbodenstruktur Motive für eine ganze Wandkomposition und Lichtreflexionen verwandeln sich in Wandbilder. Die Bildsprache ist meist abstrakt, wird aber durch eingestreute gegenständliche Motive in ihrer Spannung erhöht, so dass die Gestaltung durch alle Räume ein grosses Ganzes erreicht. Der so verwandelte altgediente Hintergrund der Villa lädt den Besucher ein, ihn neu zu erleben.
Villa Renata, ein Haus wird zur Bildfläche. Zu sehen vom 3. September bis 2. Oktober 2011, jeweils Mittwoch/Donnerstag, sowie Samstag/ Sonntag je 15-18h, 2011, Socinstrasse 16, Basel Vernissage am 3.9. 2011 15-18h
Video – Wind
Im Dunkelkämmerchen zeige ich einen Video unter dem Titel : WIND
Es sind Sequenzen von jeweils ca. 30 Sekunden (mit dem I-Phone gefilmt), die oberflächlich betrachtet langweilig erscheinen. Durch langes Werweilen mit den Augen vermögen sie vielleicht den Betrachter zum von mir beabsichtigten, absichtslosen Schauen führen – so eben, wie man im Schauen in die immer wiederkehrenden Wellen vertieft sein kann.
Brigitta Dieffenbacher / Werdegang
1950 geboren in Schwanden Kanton Glarus
1975 Diplom für das höhere Lehramt im Zeichnen an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich
1972 – 79 Unterrichtstätigkeit im bildnerischen Gestalten am Seminar Küsnacht, am Unterseminar Winterthur, 1978 – 2010 an der Zürcher Hochschule der Künste: Vorkurse und Weiterbildungskurse, seit 2010 am Verein öffentliche gestalterische Weiterbildung Zürich
www.dranbleiben.ch Ausstellungstätigkeit: www.diefiliale.ch
Teilnehmende KünstlerInnen